Aktuelles im Mai 2011
Hier nur ausnahmsweise gestattet: Bei den ermattet auf der Wiesenfläche sitzenden Personen handelt es sich nicht um Touristen, sondern um junge Studenten, die sich im Botanischen Garten mit der Pflanzenwelt auseinandersetzen. Die früher aus den Federn gekommenen und öfter mit der Sonne in Kontakt stehenden Auszubildenden lauschen den Ausführungen der Reviergärtnerin zur Schonung der Gehirnzellen lieber im Schatten.
Auch in der Systematischen Abteilung ist der Sommer eingekehrt. Auch hier dürfen die im Winter kultivierten Pflanzen ins Freiland umziehen. Hier wird der japanische Hopfen unter die passende Kletterwand gesetzt, wo er bis zum Herbst in die Höhe wachsen kann.
Die neu gepflanzten Sommerblumen möchten angemessen behandelt werden, deshalb steht bei sonnigem Wetter regelmäßig eine Wellness-Dusche auf dem Programm.
Das bestens eingespielte Pflanzteam fällt nun wie die Heuschrecken über die restlichen Pflanzflächen her: Wieder werden erst die Dahlien engeschachtet, bevor die anderen Blumen in hohem Bogen auf die Beete fliegen und kaum gelandet bereits mit der Pflanzkelle in die Erde gesetzt werden.
Viele fleißige Helferlein haben die Kübelpflanzen aus ihrem engen und stickigen Überwinterungshaus befreit und im Freiland eingegraben. Damit sie sich im neuen Zuhause auch so richtig wohlfühlen, wird jeder Pflanzkübel liebevoll von Hand ins richtigen Loch eingpasst.
Es ist soweit: Die herangezogenen Sommerblumen dürfen ins Freiland wechseln: Innerhalb weniger Minuten wird aus einer kahlen Fläche ein üppig bewachsenes Blumenbeet. Nach dem Eingraben der vorgezogenen Dahlien werden die übrigen Pflanzen mit kühnem Schwung auf die Pflanzfläche geworfen und unverzüglich eingegraben.
Nachdem rund ums Tropicarium noch die Bauarbeiter wüten, weichen wir mit unseren Kübelpflanzen kurzerhand auf die bewährten Ersatzflächen aus. Die spontane Planänderung erfordert eine außerplanmäßige Bodenbearbeitungsaktion: Der staubtrockene Boden wird mit der Fräse zu einer halbwegs geeigneten Pflanzfläche umgestaltet.
Die wärmere Jahreszeit naht und der Frühjahrsflor hat ausgedient. Um für das Ausräumen der Kübelpflanzen Platz zu schaffen, müssen die inzwischen nicht mehr ganz so schönen Stiefmütterchen weichen.
Um in der nächsten Woche mit der Bepflanzung der Sommerblumen anfangen zu können, muss der angrenzende Weg neu befestigt werden. Die letztjährige Bepflanzung war offensichtlich von großem Interesse für die Wegebaumaterialen, so dass sich einige besonders neugierige Wegeplatten Richtung Pflanzfläche verschoben haben.
Fango in seiner trocken Form: Aus allerlei staubigen Grundstoffen wird hier das Topfstubstrat für die Wildfuchsien hergestellt. Der staubige Torf sorgt für eine sommerliche Bräune auf den Gesichtern der Mitarbeiter.
Im Moment ist es zwar noch morgens etwas kühl, doch schon in zwei Wochen dürfen die ersten Sommerblumen ins Freie. Die hängenden Fuchsien ziehen zur Vorbereitung schon einmal in die zukünftige Behausung in Form von Balkonkästen. In nächster Zeit werden sie sich noch eine Weile im frostfreien Gewächshaus weiterentwickeln, bevor die Kästen ab Mitte Mai wieder draußen aufgestellt werden können
In einem gepflegten englischen Rasen sind zweikeimblättrige Pflanzen nicht erwünscht. Da unsere Grünflächen allerdings der englischen Sprache nicht mächtig sind, muss das Herausstechen von Löwenzahn und Gänseblümchen also andere Gründe haben. Für die Studentenkurse wird regelmäßig Anschauungsmaterial benötigt, hier zum Beispiel Vertreter der Asteraceae (früher: Korbblütler). Es besteht in absehbarer Zukunft nicht die Gefahr, dass alle Gänseblümchen abgeerntet und ausgerottet werden, da das Verhältnis Studenten:Gänseblümchen noch lange nicht bei 1:1 liegt.
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