Japanteich, Ostasien
Um den Japanteich sind zahlreiche japanische Gehölze und einige Stauden gepflanzt. Dieser Teil des Gartens ist ein besonderer Blickfang. |
Japanische Gehölze am Japanteich im Herbst. Bild: F. Oberwinkler, 07.11.2004, Botanischer Garten Tübingen
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Japanteich im Winter
Cephalotaxus Sieb. & Zucc., Kopfeibe
Von den Kopfeibengewächsen (Cephalotaxaceae) kommt in Japan nur Cephalotaxus harringtoniana vor. Auch in der Nähe des Japanteiches, an der Grenze zur Heide, ist die Art angepflanzt. Im Bild sind auch noch amerikanische Arten (Calocedrus, Taxodium), chinesisches Rotholz (Metasequoia) und der in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitete Wacholder (Juniperus communis) zu sehen. |
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Cryptomeria D.Don, Sicheltanne
Die japanische Sicheltanne, Cryptomeria japonica, ist in Japan als Nutzholzbaum in Forsten weit verbreitet. Darüber hinaus gibt viele Kultursorten, die als Ziernadelgehölze im Land und weltweit geschätzt werden. |
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Pinus L., Kiefer
Die von Nordost-Sibirien über Kamtschatka bis nach Japan verbreitete Zwergkiefer, Pinus pumila, ist kleinwüchsig bis niederliegend. Sie entspricht in ihrer Wuchsform und ihren ökologischen Anpassungen der europäischen Bergkiefer (Latsche), Pinus mugo. |
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Sciadopitys Sieb. & Zucc., Schirmtanne
Der Schwede Carl Peter Thunberg hat die Japanische Schirmtanne erstmals als Quirlästige Eibe, Taxus verticillata, beschrieben. Siebold und Zuccarini erkannten, dass der Baum nicht zu den Eiben gehört und folglich errichteten sie die eigene Gattung Sciadopitys für die einzige Art, die in Mittel- und Südjapan vorkommt. Üblicherweise wurde sie den Taxodiaceae zugeordnet, jedoch ist sie von den Arten dieser Familie, die jetzt in den Cupressaceae aufgegangen sind, deutlich verschieden, sodass sie in der eigenen, monotypischen Familie der Sciadopityaceae steht. |
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Taxus L., Eibe
Die japanische Eibe, Taxus cuspidata, wurde von Siebold und Zuccarini beschrieben. Sie ist so nah mit der eurasiatischen T. baccata verwandt, dass sie gut mit dieser hybridisiert (Taxus x media). Von der japanischen Art und dem Hybrid gibt es Sorten, die als Ziergehölze verwendet werden. |
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Thujopsis Sieb. & Zucc., Hiba-Lebensbaum
Von der Gattung Hiba-Lebensbaum, Thujopsis, gibt es nur eine Art, T. dolabrata, die in Japan von Nord-Honshu bis Hokkaido vorkommt und die von Siebold & Zuccarini beschrieben wurde. An der Südseite des Japanteiches wächst diese Konifere zusammen mit der japanischen Eibe, der Schirm- und der Sicheltanne. |
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Magnolia stellata Pamp., Sternmagnolie
Unter den japanischen Magnolien ist die buschige, in Kultur kaum über 3 m hoch wachsende Sternmagnolie, Magnolia stellata, ein besonders geschätztes Ziergehölz. Sie ist mit der deutlich kräftiger wachsenden M. kobus und der Weidenblättrigen Magnolie, M. salicifolia nächst verwandt. Die Art stammt von der Ise Halbinsel östlich von Nagoya in Mittel-Honshu. Je nach der Witterung im Spätwinter können sich die ersten Blüten schon im März öffnen. Leider erfrieren sie nicht selten durch Spätfröste. |
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Am Japanteich wächst ein etwa 30 Jahre alter Strauch der Sternmagnolie. |
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Aufbrechende Blütenknospe der Sternmagnolie, Magnolia stellata. Typisch für Magnolienknospen ist die dichte, pelzige Behaarung der Knospenschuppen als Schutz vor Winterkälte. |
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Ziereffekt der strahlend weißen Sternmagnolien Blüten vor dem Blattaustrieb. |
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Die voll geöffnete Sternmagnolien-Blüte zeigt eindrucksvoll den charakteristischen Magnolien-Blütenbauplan: Viele frei und radiär stehende Blütenblätter und viele schraubig angeordnete Staub- und Fruchtblätter an einer verlängerten, konischen Blütenachse. |
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An der Blütenachse (Beispiel Sternmagnolie, Magnolia stellata) stehen basal viele Blütenblätter, dann folgen die Staubblätter (hier noch jung) und schließlich viele freie Fruchtblätter an einer konisch verlängerten Blütenachse. Im Bild sind die voll ausgebildeten Narben für die Pollenaufnahme zu sehen. |
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Bei dieser Blüte einer Sternmagnolie, Magnolia stellata, sind ausgereifte Staubblätter mit längs geöffneten Pollensäcken zu sehen. |
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Prunus yedoensis Matsum., Tokyokirsche, Yoshinokirsche
Die Kirschblüte spielt in der japanischen Festtradition eine ganz besondere Rolle. Drei Arten, die feingesägte Kirsche (Prunus serrulata), die Higankirsche (P. subhirtella) und die Tokyo- oder Yoshinokirsche (P. yedoensis) und ihre Kultursorten sind in Japan und in den gemäßigten Breiten als Ziergehölze außerordentlich beliebt. |
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Die Herkunft der Tokyokirsche, Prunus yedoensis, ist nicht bekannt. Es wird auch angenommen, dass es sich um eine Kreuzung handelt. Ein kleiner Baum steht südlich vor dem Japanteich. |
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Der überreiche Blütenansatz der Tokyokirsche läßt bei Vollblüte die Baumkrone wie weiß aufleuchtende Wolke erscheinen. Manchmal haben die Blüten auch einen schwachen rosa Anflug. |
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Yoshinokirsche bedeutet wörtlich „Kirsche des Glücksfeldes“. Dies macht in der Namengebung die Bewunderung der Japaner für Besonderheiten der Kirschblüten deutlich. |
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In Aufsicht der Kirschblüte sind die basal zugespitzten (genagelten) Kronblätter und die vielen Staubblätter leicht zu erkennen. Die Kelchblätter sind zwischen den eingebuchteten Kronblattbasen zu sehen. Ein Griffel deutet an, dass nur ein Fruchtblatt ausgebildet ist. Die Früchte der Zierkirschen sind klein; sie werden nicht gegessen. Neben den normalen, einfach blütigen Tokyokirschen gibt es vielfältig gefüllte, deren Staubblätter zu Kronblättern umgewandelt und die dadurch steril geworden sind. |
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Rhododendron L., Alpenrose, Azalee
Um den Japanteich sind zahlreiche japanische Rhododendron-Arten und Azaleen gepflanzt. Diese Gehölze stellen wir in einem eigenen Kapitel dar: Rhododendron in Japan, Korea und Taiwan.
Weiteres aus Japan im Botanischen Garten Tübingen
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