Im folgenden finden Sie eine stichpunktartige, chronologische Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Tübinger Botanischen Gärten.
1535 | | wurde Leonhart FUCHS (1501-1566) nach Tübingen berufen. Er kultivierte Arzneipflanzen in seinem Garten am Nonnenhaus.
|
1663 | | Beginn der Anlage eines Hortus Medicus zwischen Bursa und Alter Aula auf Anordnung Herzog EBERHARDs III. (1628-74).
|
1666 | | Anstellung eines Universitätsgärtners.
|
1681 | | Balthasar METZGER (1623-1687) Gartenleiter.
|
1688 | | Übernahme der Garteninspektion durch den Tübinger Rudolph Jacob CAMERARIUS (1655-1721), der die Sexualität der Pflanzen entdeckte. Ihm und seinem Sohn, Alexander (1696-1736), der
|
1721 | | seine Nachfolge antrat, gelang es, den Garten wesentlich zu verbessern. So wurde ein Gewächshaus gebaut und ein eigenes Haus zur Durchführung botanischer Übungen eingerichtet.
|
1736 | | übernahm Burkhard David MAUCHART (1696-1751), Dekan der Medizinischen Fakultät, die Leitung des Gartens.
|
1744 | | Fertigstellung des Glashauses.
|
1751 | | Wurde Johann Georg GMELIN (1709-1755), der berühmte Erforscher der Flora Sibiriens, Nachfolger Maucharts. Durch seine Sammlungen wurde das Gartensortiment erheblich erweitert.
|
1755 | | folgte Philipp Fridrich GMELIN (1722-68) als Gartendirektor. |
1804 | | Dekret des Herzogs FRIEDRICH II. (1754-1816) zur Neuanlage eines Botanischen Gartens. Der in Bebenhausen geborene Tübinger Professor für Chemie, Pharmazie und Medizin, Karl Friedrich KIELMEYER (1765-1844) leitete den Aufbau des neuen Gartens auf einem Gelände vor den Toren der damaligen Stadt.
|
1809 | | Mit der Fertigstellung von vier Gewächshäusern, den Wohnungen von Gärtnern und eines Hörsaales konnte der neue "Botanisch-ökonomische Garten" seine erweiterten Aufgaben wahrnehmen.
|
1817 | | Unter dem Tübinger Botaniker Gustav SCHÜBLER (1787-1843) wurde der Garten ständig und erheblich vergrößert und in seinem Artenbestand bereichert.
|
1818-1825 | | Anordnung der Pflanzen nach dem natürlichen System von JUSSIEU. Anlagen für Gebirgs-, Wasser- und Farnpflanzen. Alle Arten wurden etikettiert.
|
1820 | | Erstes gedrucktes Samenverzeichnis.
|
1828 | | Gewächshausanbau mit teilweiser Dachverglasung.
|
1835 | | übernahm Hugo von MOHL (1805-1872) die Gartenleitung. Er konnte wesentliche Verbesserungen, wie An- und Neubau der Gewächshäuser, erreichen. Systematisch geordnetes Arboretum. Erweiterung des Gartens durch das Friedhofsgelände und die Reitbahn.
|
1839 | | Erneuter Umbau der Gewächshäuser.
|
1846 | | wurde ein großzügiges Institutsgebäude auf dem Gelände des Botanischen Gartens vollendet.
|
1859 | | enthielt der Garten 5226 Arten.
|
1866 | | Ankauf eines Privatgartens und damit Vergrößerung des Gartens auf seine endgültige Fläche.
|
1872 | | Von Heidelberg nach Tübingen berufen, übernahm Wilhelm HOFMEISTER (1824-1877), der Entdecker der Generationswechsel der Moose, Farne und Blütenpflanzen, die Leitung des Gartens.
|
1877-78 | | leitete Simon SCHWENDENER (1829-1909) den Garten.
|
1878 | | folgte der berühmte Pflanzenphysiologe Wilhelm PFEFFER (1845-1920) als Gartendirektor. Er konnte den Neubau eines großen Palmenhauses durchsetzen, das Ende
|
1886 | | ein Jahr vor seiner Wegberufung nach Leipzig, fertiggestellt wurde.
|
1887 | | übernahm Hermann VÖCHTING (1847-1917) den Garten. Er widmete sich der Umgestaltung der systematischen Abteilung sowie dem Ausbau der technischen Anlagen.
|
1888 | | Umgestaltung des Systems nach den Vorstellungen von EICHLER. Ernst SCHELLE Garteninspektor bis 1929.
|
1894 | | Beginn der Vererbungsexperimente von Carl CORRENS (1864-1933), die 1900 zur Wiederentdeckung der MENDELschen Vererbungsregeln beitrugen.
|
1919 | | Berufung von Wilhelm RUHLAND (1878-1960) nach Tübingen. Von
|
1922-44 | | leitete Ernst LEHMANN (1880-1944) den Garten.
|
1930 | | Gottlob MÜLLER Garteninspektor bis 1962.
|
1946 | | übernahm Ernst BÜNNING (1906-1990) die Direktion des Botanischen Institutes und des Botanischen Gartens.
|
1959 | | wurde Karl MÄGDEFRAU (1907-1999) nach Tübingen berufen. Er übernahm die Direktion für den Alten Botanischen Garten und die wissenschaftliche Planung für den Neuen Botanischen Garten, den er bis 1972 leitete.
|
1962 | | Richard BÖNSCH Garteninspektor bis 1968.
|
1962 | | Alfred FESSLER (1929-1992) Gartenbauinspektor, später Technischer Leiter bis 1985.
|
1966 | | Dr. Klaus DOBAT (* 1939) Wiss. Assistent, dann Kustos und nachfolgend Akad. Direktor am Botanischen Garten. |
1969 | | 8. Mai: Eröffnung des Neuen Botanischen Gartens auf der Morgenstelle. Leider wurden die Gewächshäuser des ehemaligen Gartens, jetzt "Alter Botanischer Garten" genannt, abgerissen und die Anlage in einen Stadtpark umgewandelt.
|
1969 | | Pinus griffithii, Tränenkiefer, als erster Baum im Arboretum gepflanzt.
|
1974 | | wurde Franz OBERWINKLER (* 1939) als Direktor des Gartens bestellt. Neugestaltung des Systems.
|
1974/75 | | Anlage des Quellsumpfes und Erlenbruchs.
|
1975 | | Bau von Anzuchtgewächshäusern im Betriebshof.
|
1976 | | Umgestaltung des Subtropenhauses: Revier für Baumfarne.
|
1976-77 | | Anlage einer Freiland-Sukkulenten Abteilung.
|
1978 | | Umgestaltung des Kanarenhauses. Kastenanlage für das Freiland.
|
1978-79 | | Einrichten eines Gräsergartens.
|
1979-80 | | Neuer Geräteschuppen in der Anzucht
|
1984 | | Neue Reviere für Pflanzen des Schweizer und Fränkischen Jura.
|
1985 | | Einrichten eines Pomariums im Arboretum.
|
1986 | | Jürgen FRANTZ (* 1940) übernimmt die technische Leitung des Gartens. Umgestaltung des Subtropenhauses und Bankbeete auf der Galerie.
|
1986-87 | | Erweiterung der Felsformationen der Schwäbischen Alb.
|
1987 | | Beginn der Arbeiten an der Neuanlage des Alpinum. Umgestaltung des Kanarenhauses.
|
1986-87 | | Bau der Aussichtskanzel am Haupteingangsweg.
|
1987 | | Erweiterung der Kastenanlage für das Freiland.
|
1987-88 | | Anlage des Reviers "Nordamerikanische Großstauden".
|
1988 | | Aufbau eines Bambus-Reviers. Belüftungs- und Entlüftungsanlagen für die Samentrocknung und den Putzraum. Anlegen des Ginster-Parcours im Arboretum.
|
1989 | | Bau eines Kalthauses für Anzuchten. Erneuerung der Heidelandschaft. Kastenanlage für die Anzuchten im Arboretum.
|
1989-90 | | Geographische Gliederung des Rhododendronhains? in Nordamerika- und Ostasienreviere und Erweiterung in die Eintalung des "Elysium".
|
1990 | | Ausbau des Erschließungsweges und der Wendeplatte in der Schlucht zum Elysium.
|
1992 | | Einrichten eines Reviers "Pannonische Flora".
|
1993-94 | | Erstellen von Kletterhilfen für Freilandlianen im Arboretum.
|
1995 | | Beginn des Aufbaus einer Sammlung von Fuchsien-Arten.
|
1996 | | Gründung des Förderkreises Botanischer Garten. Felsaufbau für Farne in der Rhododendroneintalung. Neugestaltung des Aquarienhauses. Fertigstellung des Weinberges.
|
1997 | | Moor-Neuanlage im ökologischen Alpinum.
|
1998 | | Erstellen eines Anzuchtgewächshauses aus dem Erwerbsgartenbau unter Beteiligung des Förderkreises.
|
2000 | | Baubeginn einer neuen Arzneipflanzen-Abteilung.
|
2001 | | Jubiläum: 500 Jahre Leonhart Fuchs, Eröffnung des Fuchsienhauses; Umgestaltung des Systems in Anlehnung an molekular-phylogenetische Hypothesen; Tagung des Verbandes Botanischer Gärten, Vortragsthematik: Systeme in botanischen Gärten; Ausstellung: Samen und Samenverbreitung von Dr. K. DOBAT; Ausstellung: Fuchsien in Kunst und Kleinkunst von Dr. Barbara OBERWINKLER; Kunstausstellung mit Fuchsienbildern von Petra BERTRAM-FARILLE.
|
2002 | | Ausstellung heimischer Schmetterlinge von Alexander BEITER; Begleitausstellung: Heimische Schmetterlinge von Dr. Barbara OBERWINKLER; Ausstellung: Dekoratives aus Samen von Dr. Barbara OBERWINKLER; Planungen für ein Alpinenhaus.
|
2003 | | Substraterneuerung im Himalaja-Revier; Bibelpflanzen-Parcours von Dr. Klaus DOBAT; Ausstellung: Versteinerte Zapfen von H. MALLISSON; Begleitausstellung: Bibelpflanzen von Dr. Barbara OBERWINKLER; neue Poller-Beleuchtungskörper im Freiland.
|
2004 | | Beginn des Alpinenhausbaus; Beginn des Baues der Gmelin-Abteilung; Ausstellung: "Tee" von Dr. Barbara OBERWINKLER; Ausstellung von Pflanzenzeichnungen der Teilnehmer eines Kurses an der Universität Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr. Franz OBERWINKLER mit Begleittexten von Dr. Barbara OBERWINKLER; Ausstellung: "Kakao" von Dr. Barbara OBERWINKLER und Christiane ADLER-LERNER; Dezember: Verabschiedung von Jürgen FRANTZ als Technischer Leiter.
|
2005 | | Brigitte FIEBIG neue Technische Leiterin; Ausstellung heimischer Schmetterlinge von Alexander BEITER; 19.6. Übergabe des Alpinenhauses durch das Bauamt an den Garten; 3.7. Eröffnung der Gmelin-Abteilung mit Pflanzen aus Sibirien; Begleitausstellung zu Johann Georg GMELIN von Dr. Barbara OBERWINKLER; Felsterrassierung in der Ostasien-Abteilung; Verlegung neuer Elektrokabel entlang des Haupteingangsweges; Beginn der Neugestaltung der Zierpflanzen-Abteilung zwischen Haupteingangsweg und Gartenmauer; Neugestaltung von Wegen und Beetbegrenzungen im Kanaren- und Sukkulentenhaus.
|
2006 | | Ausstellung: Orgel und Pflanzen von A. FELBINGER; Kaffee-Ausstellung von Dr. Barbara OBERWINKLER; Tagung der Alpinen- und Staudengärtner im Botan. Garten; Neugestaltung der Zierpflanzen-Abteilung zwischen Haupteingangsweg und Gartenmauer; Bepflanzung des Alpinenhauses; PD Dr. Martin GUTTENBERGER neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter; Kunstausstellung Eberhard ENDERS; Apfeltag im Oktober.
|
2007 | | Gedächtniskolloquium am 9.2.2007 anlässlich des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Karl MÄGDEFRAU. Ausstellung seit Anfang Februar: "Fast vergessene Nutzanwendungen von Pflanzen" von Dr. Klaus DRUMM und Dr. Barbara OBERWINKLER.
|
2008 | | Erneuerung der Schauvitrinen im Verbindungsgang.
|
2009 | | 40 Jahre Neuer Botanischer Garten, Beginn Schauhausrenovierung, Darwin-Ausstellung
|
2010 | | Dachsanierung des Tropicariums, Ausstellung: Wildbienen, neue Insektivoren-Vitrine |